UMZUG

Noch 1x im Torre schlafen und dann gehts los ins neue Haus, das jetzt für die nächsten Jahre unsere Bleibe in São Paulo sein wird. Da wir noch keine funktionierende Internetverbindung haben, geschweige denn Telefon, ist die Kommunikation jetzt vorerst on hold – mal schaun, ob wir zwischendurch funken können. Als dann bis bald pe

FLEXA

haus_klein

Da simmer wieder! Seit Samstag letzter Woche wohnen wir in einem zauberhaften Haus (mit übrigens ordentlich Platz für Gäste!) in Jardim Paulistano – quasi ein paar Kilometer um die Ecke des lustigen Torre de Siena. Der Abschied von dort ist uns nicht schwergefallen – zwei Fuhren mit dem Auto und die Sache war erledigt. Schon erstaunlich, was sich in so kurzer Zeit alles ansammelt???

Die Ankunft im Haus war hingegen schon eher etwas problematisch, da diverse „Spezialisten“ alles von oben nach unten gekehrt hatten – Renovierung nennt man das wohl. Eigentlich war abgemacht, dass zumindest die obere Etage in „gutem“ Zustand übergeben wird, aber guter Zustand ist ja Auslegungssache. Jedenfalls sah’s aus wie Sau und Jo und ich haben erstmal nur geschrubbt, um irgendwie dort wohnen zu können. Zwischenzeitlich hatte ein Gärtner, der den Auftrag hatte, die Pflanzen aus ihrem Urwalddasein zu befreien, so beherzt mit der Heckenschere zugelangt, dass ein Baum fast komplett nach nebenan gefallen ist. So haben wir dann auch die Nachbarn zügig kennengerlernt.

Aber alles in allem ist der Einzug gut verlaufen. Seit heute haben wir wieder Internet und Telefon und fangen an, uns hier einzuleben. Und die Umgebung zu erkunden.

Die Gegend ist anders, etwas extremer und wir wohnen mittenmang. Links herum landet man im Trubel aus Menschen, Büros, Traffic, kleinen Läden sowie Shoppings und Imbissstuben – rechts herum wirds nobel, ruhig und stark bewacht. Demzufolge hatten wir links rum das widerlichste Essen in unserer gesamten Zeit hier – Durchfallattacke inklusive – und rechts rum auf der Suche nach einer gemütlichen, kleinen und günstigen Kneipe das bisher beste … und teuerste 😉 pe

 

KÖLSCH

eisenbahn

Das brasilianische Bier ist in Ordnung, wie wir vor einiger Zeit schon angemerkt haben. Aber Kölsch ist eindeutig besser! Das weiß auch der Brasilianer und versucht daher, den Geschmack zu kopieren – siehe Etikett der Brauerei „Eisenbahn“.

Naaaaaa-ja! Mit spitzen Lippen und hochgezogenen Brauen haben wir uns entschieden, dem kölschlosen Raum nun den wahren Gerstensaft zu offerieren. Eine Kooperation mit einer namhaften Brauerei war schnell gefunden und nun präsentieren wir stolz unser erstes Einsatzfahrzeug 😉 (Danke fürs Bild, Bodo) pe

getränke

EISENBAHN

Kleiner Nachtrag zum Kölsch: Die Brauerei Eisenbahn hat einen eigenen Song, den ich euch nicht vorenthalten kann. Zum Mitsingen inkl. Text!

Na na na, Eisenbahn…

Cerveja Eisenbahn, das Bier von Blumenau
Das macht uns stark und schmeckt so gut
Cerveja Eisenbahn, das Bier von Blumenau
Tudo mundo gerne trinken tut

Me dá um chopp, um choppe geladinho
Pois este é o melhor remedinho
Bebendo com moderação
Faz bem pra tudo é a nossa tradição

Lá vem a Eisenbahn
Chopp de Blumenau
Cerveja da região
Lá vem a Eisenbahn
Chopp de Blumenau
Tudo bem todo mundo alles blau

Ein Prosit! Ein Prosit, mit Eisenbahn!
Ein Prosit! Ein Prosit, mit Eisenbahn!

Unglaublich 🙂 pe

GRAND PRIX

Am Sonntag wurde in Interlagos, wie ihr ja wisst, der große Preis von Brasilien ausgefahren. Und da Rubens Barichello, gebürtiger Paulistano, auch noch die Pole ergattert hat – er kennt die Regenverhältnisse hier ja bestens – sind wir davon ausgegangen, dass pünktlich um 14h die Stadt den Atem anhält, um in kleinen Bars und Lanchonetes das Rennen mit viel Gebrüll und TamTam zu verfolgen. Also nichts wie hin und dem Trubel in einer typisch brasilianischen Bar beiwohnen. Haben wir als feieraffine Kölner gedacht!

Das Ergebnis war leider eher ernüchternd, denn irgendwie schien das hier keinen großartig zu interessieren. Und die, die es interessiert hat, haben für teuer Geld (ca. 250 Dollar an den Start- und Zielplätzen) in Interlagos an der Rennstrecke gesessen. Wir konnten übrigens pünktlich nach Rennende den Feierabendverkehr der Haute Volaute am Himmel verfolgen – ein Helikopter nach dem anderen auf dem Weg zum Private Parking.

Na denn, im nächsten Jahr werden wir uns rechtzeitig um Tickets bemühen, um uns das mal von nahem anzusehen. Denn im TV? Nö! pe

BEVORRATUNG

Sagt mal Mädels, ist das bei euch eigentlich auch so, wenn ihr den Mann fragt, was man abends kochen könne bzw. was einzukaufen sei? Jo’s erste Frage lautet immer: „Haben wir noch Milch?“ Auf die Antwort : „Yep, 1 bis 2 Tüten!“ kommt garantiert: „Ich bring sicherheitshalber noch was mit!“ Sicherheitshalber?

Was soll denn passieren, mitten in der Stadt, fußläufig 15m vom nächsten Büdchen entfernt? Mittlerweile horten wir Milchvorräte, die uns locker durch den nächsten harten Winter bringen 😉

Ich will nicht klagen, denn ich finde es natürlich gut, dass die Kerls uns das Schleppen von schweren oder unhandlichen Gegenständen abnehmen. So ’ne Lage Milch kommt locker auf 10 Kilo. Ein Kasten Wasser oder eine Palette Dosenbier entsprechend. Aber ich glaube, es ist nicht allein Ritterlichkeit, die hier den Ausschlag gibt. Das ist Bequemlichkeit!

Toilettenpapier, Milch, Wasser, Dosenbier! Der 4-Elemente-Großeinkauf zur Befriedigung ALLER männlichen Bevorratungsgelüste. Damit ist der Sorgfaltspflicht gegenüber kreativer Haushaltsführung genüge getan! Was darüber hinaus geht, ist Kür und obliegt ganz der weiblichen Phantasie.

Diese vier Elemente können entspannt bei EINEM (1) Einkauf im Großhandel erledigt werden. Einmal den Wagen vollladen und dann ist es bis zum Ende des Monats gut! Die frischen Dinge kann man ja nebenher zurecht shoppen, quasi im Vorbeigehen. Habt ihr JEMALS eure Jungs mit einem Körbchen am Arm Kleinigkeiten „im Vorbeigehen“ shoppen sehen? „Ach Schatz, mir ist da gerade eingefallen, wir brauchten ja noch Gemüse!“ ??? 🙂 pe

AUDITÓRIO IBIRAPUERA

Könnt ihr euch noch an das weiße, dreieckige Gebäude mit der roten Zunge  im Ibiapueira-Park erinneren. Das ist, wie ich nun weiß, das Auditório Ibirapuera – fürnehmlich für Konzerte oder ähnliche Veranstaltungen. Das Praktische an dem Gebäude ist, dass man es Indoor sowie Outdoor nutzen kann. Outdoor, indem einfach das große, rote Tor auf der Rückseite aufgeschoben wird und die Künstler aus dem Haus heraus in den Park aufspielen. Tolle Sache – toller Occar Niemeyer!

Gestern Abend haben wir dort beim Dunkelwerden Hermeto Pascoal und das Hamilton de Holanda Quinteto gehört (Experimental Brazilian Jazz – sehr sahnig – gibts bei Amazon). Ganz entspannt im Sitzen auf der Wiese mit ’ner Dose vor-Ort-Kaufbier in der Hand. Der Vertrieb läuft da übrigens genauso wie bei uns – ebenso das Wiedereinsammeln der Dosen.

Ach das war sehr schön und in unserem derzeitigen Organisations-und Abwartwahnsinn eine echt Bereicherung! Anbei ein paar Bilder, die glaube ich, ganz ordentlich die Stimmung einfangen. pe