DAS AUGE

Gabs da nicht auch mal einen Film mit einem bösen Menschen im Helikopter? Hmmmmm? Wie auch immer, über dieses Auge möchte ich gar nichts schreiben, sondern viel lieber über das Gebäude des Herrn Niemeyer in Curitiba.

2002 hat er es mit 95 Jahren fertigestellt, nachdem schon in den 60ern die Planung begonnen hat. Typisch Brasilianer! Es ist DIE architektonische Referenz der Stadt. Im Inneren finden, neben der Ausstellung von Niemeyer-Zeichnungen und Modellen, wechselnde Veranstaltungen der modernen Kunst statt. Aber wie im Ufo in Niteroi hat es die Kunst angesichts der faszinierenden Architektur etwas schwer.

Der Komplex besteht aus zwei Teilen – dem Auge selbst mit geschwungenem Aufgang, der aber kein Eingang ist, wie man vermuten dürfte. Übrigens auch kein Ausgang. Ein bißchen doof, denn wirklich jeder, der zum ersten Mal das Museum sieht, geht rauf, wird von einem Doorman abgewiesen, geht wieder runter und begibt sich in den zweiten Teil, dem hinteren langen Riegel aud Beton und Glas..

Dort ist der eigentliche Eingang. Aber auch hier ist der Weg kompliziert: Erst nach rechts, Ticket kaufen. Fragen, wo man jetzt hinsoll. Arbeitskräfte sind in Brasilien billig – daher stehen auch genug Menschen in Uniformen herum, die man fragen kann. Dann nach links, durch eine Schleuse, in der alle Sachen gefilzt werden zu einem Tresen, an dem Taschen und sonstige Dinge abgegeben werden sollen.

Dann weiter, über eine Treppe ins Untergeschoß. Dort ist die Niemeyer-Ausstellung untergebracht. Schon toll, all die Modelle und Skizzen zu sehen. Nebendran in einem Freiluft-Innenhof befinden sich Skulpturen diverser brasilianischer Künstler. Das strahlende Weiß der Außenwände tut in den Augen fast weh, aber bietet einen tollen Hintergrund für die dortige Kunst.

Über einen unterirdischen und extrem abgefahren Durchgang im Space-Look gehts dann unter das Auge und dort mit dem Fahrstuhl hoch und mitten rein. Eigentlich hatte ich gehofft, durch die Bienenwabenglaswand einen tollen Blick nach draußen zu haben – aber nix da. Alles war abgedunkelt – vielleicht um der dortigen Ausstellung über die brasilianische Moderne etwas mehr Raum zu geben.

Wenn das alles gesehen ist, entweder per Aufzug oder über die Treppen wieder runter. Dort hat jede Etage einen kleinen Raum, ebenfalls für die Kunst reserviert. Zurück durch Durchgang, Ausstellung, Treppe und raus.

So cool das Auge ja ist, so seltsam ist die Besucherführung. Die Niemeyer-Gebäude, die wir bisher besichtigt haben, waren immer sehr klar – dieses hier nicht. Aber trotzdem – sehr sehenswert! pe

4 Gedanken zu „DAS AUGE

  • 28. September 2010 um 6:07
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    Was willste machen?!
    Der Oscar ist über 100 Jahre alt. Da hat man manches nicht mehr so im Griff…
    Übrigens: das Hausmeisterhütchen, das Jo neuerdings auf den Fotos trägt, ist hübsch! 🙂

  • 28. September 2010 um 13:06
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    nicht wahr 😉

  • 1. Oktober 2010 um 11:36
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    Unglaubliche Architektur!
    In Stuttgart hat man auch großes vor ;-))
    Aber das habt Ihr ja bestimmt mitbekommen.

  • 1. Oktober 2010 um 18:24
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    … oh ja! der entwurf ist ja traumschön, aber fügt man alle faktoren zusammen, die für oder gegen den bau sprechen, glaub ich nicht, dass der neue bahnhof DAS wert ist.

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