JUQUEHI

In schöner Regelmäßigkeit sollte man São Paulo den Rücken kehren und ans Meer fahren. Das ist gut fürs Gemüt und schlecht fürs Portemonnaie, aber das Gemüt geht in diesem Falle vor 😉 Also haben wir letzten Samstag kurzerhand beschlossen, drei Tage ans Meer zu fahren um mal wieder „runterzukommen“.

Wir hatten im letzten Monat eine schwierige Zeit. Der Plan, innerhalb von São Paulo umzuziehen ist ausgereift und wir haben begonnen, Kontakt zu Maklern aufzunehmen um uns Appartements oder kleine Häuser anzusehen. Nicht ganz leicht in der Gegend, in die wir ziehen möchten. Nicht ganz leicht mit unseren Budget. Und nicht ganz leicht mit der Mentalität der hiesigen Makler. Aber das ist eine andere Geschichte und gehört eigentlich in die Rubrik „Handwerk“.

Jo hatte sich letzte Woche passend zum Ende der Abiturprüfungen, die viel Zeit und Energie in Anspruch genommen haben, amtlich den Fuß verknackst und ist nun mit Krücken und Beinschiene unterwegs. Das war dann leider auch das Aus für unsere geplante Tour an die Iguaçu-Wasserfälle.

Meine Situation gestaltet sich gerade auch nicht rosig, denn SoulSampa hat sich nach 1monatigem Zaudern und Hadern und nicht wissen, was ist, eine Pause bis Januar verordnet. Daher habe ich zur Zeit keinen Job dort und überlege jetzt, was ich mit dem Gelernten oder sonst so tun kann. Sehr sehr schade, denn die Stadtouren haben mir viel Spaß gemacht, wenn es auch leider wenig Nachfrage gab. Schnarchnasen! 😉 Also gerade alles doof im Staate São Paulo!

Es gibt das geflügelte Wort, dass bei einem Spaziergang am Strand jede Welle ein Stück Sorge mitnimmt und das haben wir, Jo im Rahmen seiner Möglichkeiten, ausgiebig getestet. Ist zwar nicht alles weg, aber fühlt sich wieder leichter an. Der Strand in Juquehi ist wunderschön, lang und hat eine prächtige Brandung. Zum Schwimmen tricky, aber zum Surfen perfekt, wenn man das kann. Und es gibt eine Strandbar – DIE Strandbar ;-), wie Thomas bestätigen wird und zu der es uns immer wieder hinzieht. Hier die Blder von einem „Stressbeseitigungs-und-wieder-gut-drauf-komm“-Wochenende. pe

9 Gedanken zu „JUQUEHI

  • 17. Oktober 2010 um 5:21
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    wow, es gibt echt beschissenere Orte 🙂 Aber das dein armer beeinträchtigter Mann sich mit Krücken ein Getränk holen muss… Der muß jetzt geschont und gepflegt werden ….

  • 17. Oktober 2010 um 7:45
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    Auffällig ist aus Fotografensicht schon, dass anscheinend fast alle Fotos aus einer Position gemacht wurden: halb aufrechte Liegestuhlstellung! Dafür einen grossen Neidpunkt.
    Hoffe, ihr konntet euch ein bisschen „rebooten“.
    Liebe Grüsse aus Köln (8 Grad, Regen, öselisch…), Thorsten

  • 17. Oktober 2010 um 14:14
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    Liebe Moni,

    irgendwann nützt die beste Pflege nichts mehr, da muss man einfach ran, auch wenns schmerzt. Du kennst das sicher, am Anfangs tuts noch weh, und dann gewöhnt man sich dran.

  • 17. Oktober 2010 um 21:50
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    … rituelle Aufwachsituation am Strand der Costa Verde, Thorsten 🙂 Komm vorbei für deine Sammlung – auch in Sachen Absurdistan!

  • 17. Oktober 2010 um 21:53
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    … wenn Männer leiden! Gucki Moni, die Fürsorge war exzellent – das kannst du mir glauben. Sonst hätte es der arme Mann erst gar nicht zum Bierstand geschafft 🙂

  • 26. Oktober 2010 um 15:39
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    Hi Ihr Beiden, ich lese einige kritische und negative Töne zwischen den Zeilen. Irre ich mich.

    Im Augenblick zeigt der Herbst seine Zähne hier im Lande. Nachtfrost, Eiskratzen am Morgen. Und mühsam klettert die Temperatur knapp unter die 6 Grad-Marke.

    Da wünscht man sich – bei dem Stress hierzulande – auch mal die Möglichkeit, am Strand, schwimmen im Meer, Caipis…

    Herzliche Grüße
    Thorsten, derindereifelwohnt

  • 27. Oktober 2010 um 7:37
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    … wir wünschen uns bei dem stress in sao paulo oft die nähe unser lieben – einfach um mal ausgiebig zu reden und sich auszutauschen oder auszuheulen, wenns not tut. und ab und an eine lecker heiße rostbratwurst mit senf sowie ein kühles kölsch 😉

    man möchte immer so gerne das, was gerade nicht zur verfügung steht.

    bussi
    *pe

  • 27. Oktober 2010 um 14:18
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    Hallo Ihr Beiden!
    Manno, voll reingepowert in die Stadtführungen und jetzt ausgebremst?
    Das ist null Petis Ding!!! Ich kann mir vorstellen, wie dich das ärgert!
    Ich lese gerade rückwärts – habe also erst das „Brasilianische Nein“ belacht, um jetzt hier zu landen und ein paar der beschriebenen Situationen nachzuvollziehen…
    .. zwischendurch bastel ich mit Merle an einem Teig um Weckmänner selber zu backen – puh, hat ja schon ein paar Mal gut geklappt mit Hefe, aber diesmal habe ich den Eindruck Tapetenkleister produziert zu haben ….
    na, mal schauen!
    Was machen eure brasilianischen Kochkünste? Gibt es tolle Sachen, die du empfehlen kannst?

    Bis baaaald und liebe Grüße!!
    Melanie

  • 28. Oktober 2010 um 9:16
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    hey melli,

    ärgern ist eigentlich das falsche wort – ehrlich gesagt hat mich das AUS tief deprimiert, denn es war wirklich viel energie und viel herzblut, die in die stadtführungs-geschichte geflossen ist und ich war so glücklich, hier etwas neues gefunden zu haben, das mir unheimlich viel spaß macht und gleichzeitig noch die stadt näher bringt sowie den kontakt zur kunstszene.

    es ist gar nicht so leicht, sich im ausland mit der sprachbarriere und dem verbot, regulär arbeiten zu dürfen, etwas neues aufzubauen. dann noch etwas, was wirklich leidenschaft ist. jetzt muß ich halt nochmal neu gucken, mir was anderes ausdenken oder einen anderen weg mit den führungen versuchen. das braucht eine ordentliche portion energie und kraft und die ist ja nicht immer gratis vorhanden 😉

    anderes thema …

    hmmm, die brasilianischen kochkünste??? so richtig brasiliansich kochen wir hier gar nicht. eher deutsch-brasiliansich, also rezepte mit frischen früchten, fisch oder fleisch, denn die gibt es hier auf dem markt in sehr guter qualität und ziemlich günstig.

    ich glaube das einzig wirklich brasiliansiche, das wir selber zubereiten können ist der caipirinha com limão ou maracujá 😉

    einen dicken kuss
    *pe

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