NEUES AUS SÃO PAULO

YEP … auf ein Neues. Seit einem Monat sind wir wieder hier. Der Anfang war schwer, wie schon gesagt, aber jetzt sind wir angekommen. Jo hatte direkt viel zu tun mit den Deutsch-Prüfungen in der Schule. Das nennt sich deutsche Sprach-Diplom-Prüfungen, das bedeutet, dass die neunten Klassen die erste Stufe machen, die 11ten und 12ten die Zweite.

Pe: Was heisst denn das???
Jo: Heisst, wenn sie das DSD 2 (nicht DSDS) haben, können sie direkt an den deutschen Hochschulen studieren.
Pe: Hmmm. Wieviel haben das geschafft?
Jo: Kann man nicht sagen – die Ergebnisse kommen erst im November/Dezember.

(Das wird gerade ein Interview …)

Pe: Und sonst Jo?
Jo: Jetzt die nächste große Aufgabe ist das Abitur: Im September die schriftlichen, im November die mündlichen Prüfungen!
Pe: Aha. Und was heisst das für deine Arbeit?
Jo: Das heisst, einen anstrengenden Monat, um unsere 19 Schüler erfolgreich durchs Abitur zu führen.
Pe: Möchtest du sonst noch was sagen?
Jo: Jou, so langsam hat man die Sache ein bißchen im Griff in der Schule. Man kennt jetzt die Abläufe. Und kann in der nächsten Zeit stärker gestalterisch tätig werden.
(Man)
Pe: Und sonst?
Jo: Ja, ansonsten freue ich mich auf die gemeinsamen Ausflüge demnächst mit meiner Frau, um das Land etwas mehr kennenzulernen.
Pe: Schnarch!
(Jo guckt in die Luft!)
Pe: Was heisst das?
Jo: Tja. Immer weiter nach vorne, ach Quatsch, schreib doch nicht sowas. Die nächsten Herausforderungen warten schon!
Pe: Wir sind doch hier nicht bei Spiegel Online!
Jo: Nee. Bei Petis Blog!
Pe: Ja und?
Jo: Da muß man schon Farbe bekennen!
Pe: Seit wann das denn ;-)?
Jo: Eigentlich schon immer. Aber ich hab mich noch nicht so getraut!
Pe: Warum denn nicht?
Jo: Peti schreibt zu gut
Pe: Quatsch!
Jo: Doch, das schreibst du bitte!
Pe: Find ich doof!
Jo: Das sehen alle Leser anders.
(Will ich nicht schreiben!)
Pe: Aber du kannst gut schreiben, Jo!
Jo: Ich werde es versuchen!
Pe: Wann?
Jo: Hmmmmm. Du wirst schon sehen!
(Na toll!)
Pe: Wann?
(Lach auf beiden Seiten!)
(Pause!)
(Pause!)

Jo: Es reicht jetzt.
Pe: Wieso?
Jo: Ich lasse mich nicht festnageln.
Pe: Will ich doch gar nicht!
Jo: Oh doch!
(Na toll)
Jo: Lies mal das Ganze jetzt!
Pe: Nein
Jo: Warum nicht!
Pe: Weil ich nicht will!
Jo: Ich muß das erst authorisieren!
Pe: Musste nich!
Jo: So gehört sich das aber!
(LOL)
Jo: Na toll.

NHOQUE DA SORTE

nhoque

Gnocchi des Glücks. Dass Nudeln glücklich machen, wissen wir ja alle. Aber im speziellen nur am 29ten eines Monats? Die spinnen, die Brasilianer 🙂 Haben wir gedacht und sind einer Einladung zum Glücks-Gnocchi-Essen gefolgt.

Anlass war ein Aufruf zur Spende für eine Organistation, die Kinder in einer Favela unterstützt, die Associação Cultural Constelação http://www.constelacao.org.br/. Wenn die Eltern morgens zur Arbeit fahren, werden die Kinder von ehrenamtlichen Helfern in einer Art Halbtagesstätte betreut. Ganz hoch im Kurs steht die Kunst und deren Förderung. Eines der Mädchen hat es somit schon zu einer beachteten Künstlerin in São Paulo gebracht. Die Art der Hilfe ist unterschiedlich: Manche spenden Geld oder Hilfsmittel, andere helfen vor Ort und betreuen die Kinder, andere wiederum setzten ihr KnowHow ein und kümmern sich unentgeltlich, so wie unser Zahnarzt Dr. Andrew, der zu dieser Veranstaltung eingeladen hat.

Zurück zu den Nudeln. Das geht so: Man lade Gnocchi auf und lege einen Geldschein unter den Teller. Dann esse man die ersten sieben Gnocchi im Stehen und denke dabei an einen Wunsch. Nun darf man sich wieder setzen und ganz normal weiteressen. Der Geldschein ist jetzt ein Glückssymbol und die meisten bewahren ihn während des Monats im Portemonnaie auf (Also nur kleine Scheine nehmen 😉 ) Am nächsten 29ten wird das Ganze gerne wiederholt. Manche nehmen auch drei der ersten sieben Gnocchi mit, trocknen sie und heben sie in ihrer Tasche als Glücksbringer auf … Hmmmmm?

Die Herkunft dieser Tradition habe ich gegoogelt und einen Text über Uruguay gefunden, der das Ritual beschreibt. Der Ursprung ist nicht ganz klar. Es könnte von den südamerikanischen Bauern stammen, die am Ende des Monats nur noch Kartoffeln und Mehl übrig hatten. Andere sagen, dass am Ende des Monats Zahltag war und die Menschen sich daher Gnocchi gegönnt haben. Dazu würde passen, dass in Südamerika faule Beamte, die nur einmal im Monat ins Büro gehen, um ihren Scheck abzuholen, Gnocchi genannt werden. Wieder andere sagen, es wäre einfach die clevere Erfindung eines Pasta-Konzerns.

Jedenfalls eine lustige Sache, die wir nun regelmäßig wiederholen werden – ein bißchen Glück kann ja nicht schaden 🙂 pe