ITAÚNAS

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Dünen in Brasilien? Das ist eher selten – also nichts wie hin, haben wir gedacht, und das kleine Fischerdorf Itaúnas im Grenzgebiet Espirito Santo/Bahia besucht. Der Weg dorthin führt über unasphaltierte Piste und das ist auch gut so, denn so ist das kleine Dorf vom herkömmlichen Pauschaltourismus noch nicht überrollt worden – demzufolge scheint das Leben dort ziemlich ursprünglich.

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Auf dem zentralen Platz gibt es die obligatorische Kirche, nebendran die Schule mit Fußballplatz, drumherum ein paar Bars und Autowerkstätten, in denen Motoradmotoren auf ihre maximale Drehzahl getestet werden. Hüben gackern ein paar pubertierede Mädchen, drüben balgen sich die auserkorenen Jungs, ab und an überquert ein Pferd den Platz, gefolgt von einem Rudel streundener Hunde, die bei den Bars einen Stopp einlegen um nach Essensresten zu fahnden und irgendwo kräht immer ein Hahn. Also alles easy in Itaúnas, außer im Sommer, wenn der gemeine Forró-Liebhaber den Ort überrollt, die Nacht zum Tag macht und bis in die Morgenstunden tanzt.

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Die Düne! Tolles Ding und bis zu 30m hoch, die natürlich überquert werden wollen, um auf der anderen Seite wieder ans Meer zu gelangen. Auf dem Weg hinunter darf man sich dann entscheiden, welche Strandbar es werden soll, da lange Holzplanken über den Sand bis direkt an die jeweilige Theke führen. Und wenn man es nicht so recht entscheiden mag, da jede Bar von weitem gleich aussieht, hilft ein Bar-Anpreiser und Speisekarten-Zeiger, der schon oben auf der Düne auf potenzielle Gäste wartet. Angeblich soll man in der Düne Reste des alten Fischerdorfs Itaúnas entdecken, das vom Sand verschüttet wurde, aber wir sahen nur ein paar olle Steine – nicht wirklich bemerkenswert.

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Dafür war das die Pousada, wohl die Schönste auf der ganzen Reise und komplett aus Holzbalken und Ästen gezimmert.  Für die Konstruktion benutzt man dicke Balken und für die Wände geflochtene Astmatten, die mit Lehm oder Mörtel (keine Ahnung), abgedichtet werden. Zum Schluß wirds hübsch bemalt und fertig ist das Haus. Diese Art des Hausbaus konnten wir auf der gesamten Reise häufig sehen – fast alle einfachen Hütten sind so konstruiert. Ist ja letzlich nicht viel anders als das deutsche Fachwerk, oder?

Ich glaube, außerhalb der Saison, also im brasiliansichen Winter, ist Itaúnas der perfekte Ort, wenn man Ruhe und Entspannung sucht. pe