CARNAVAL

Ihr seht schon – det hab ick mit C und A geschrieben – machen die hier so (Den Rest, also wie man das nennt, was in der Folha de S.P. so plakativ abgedruckt ist, lerne ich gerade – daher die wilde Beschriftung!) Aber nicht nur die Schreibweise von Karneval ist anders, eigentlich ist hier alles anders bis aufs Bier trinken, Singen, Tanzen und Knutschen – letzteres wohl besonders in Rio sehr ausgiebig, wie auf Spiegel online zu lesen war.

>>> Artikel


K: 6 Tage / SP: 2 Wochen
Der Brasilianer kann es wohl nicht abwarten, bis Karneval anfängt und deswegen beginnt er einfach etwas früher ;-). Etwa 2 Wochen lang gibt es die Paraden der Blocos in den Stadtvierteln. Das sind Gruppen mit Trommlern und Tänzern, die jedes Jahr einen anderen Song einstudieren und den bis zum Ohr auswringen hören. Ist vielleicht so ’ne Trance-Geschichte aus Afrika? Zufällig sind wir in Vila Madaleina in eine solche Parade geraten. War so lustig, dass wir einen Tag später die Vorbereitung der Banda Redonda angeschaut haben – das ist einer der ältesten Blocos und bezieht seine Mitglieder hauptsächlich aus dem Theater-Umfeld – entsprechend waren die Besucher – von total normal bis zigfach operierter Transe war eigentlich alles dabei. Hier die Filme. Achtung: die Soundqualität ist ziemlich lausig – einfach drüber hinweghören!

K: 1 Motto / SP: zig Motti
Neben den Blocos gibt es die großen Sambaschulen der Stadt, die ihre Parade im Sambodromo veranstalten. Für jedes Jahr überlegt sich die Schule ein Motto, welches möglichst sponsorentauglich sein sollte, um finanzielle Unterstützung der Werbeindustrie zu erhalten. Jedoch Obacht – Sponsor und Motto sollten nicht zu ähnlich klingen, sonst gibt es Abmahnung oder Verbot. Wie dieses Jahr: Die Schule Rosas de Ouro (goldene Rosen) hatte sich für das Motto Kakao entschieden und als Sponsor die bekannte brasilianische Schokokette CacaoShow ergattert. Oder war es umgekehrt – die Schule ist 7-facher Champion ??? Jedenfalls hieß das offizielle Motto Cacao & Show … und abputzen … die mussten neu ran! Daraus wurde dann: O Cacau é Show“ (Der Kakao ist eine Show!) Naja, auch sehr ähnlich … aber der Brasilianer ist das ja nicht soooo und die durften starten! Die Schule hat übrigens wieder gewonnen. Leider haben wir dieses Jahr keine Karten für das Sambodromo gehabt, aber mit etwas Glück können wir uns morgen die Desfile dos Campeões, also die Parade der Gewinner dort anschauen. Werde berichten!

K: -5 °C / SP: 35 °C
Logisch, dass da die Kostümwahl etwas anders ausfällt. Rechts das Kostüm der Sambakönigin Viviane Araúju aus Rio. Da waren im Vorfeld viel Fleißarbeit im Studio und sicher einige „Abnäher“ von Nöten 😉 … aber gelohnt hat es sich! Die Dame ist bekannt für ihre Rückseite.

K: deutsches Liedgut / SP: Samba
Das Mitsingen ist unheimlich wichtig – das sind sich die Kölner und Brasilianer total einig. Und so, wie in Köln jeder den Text kennt, ist das auch hier. Es gibt die traditionellen Samba-Carnaval-Songs, aber wohl auch Neues. Aber so oder so – wir hatten da Auszeit. Und haben heimlich: „In d’r kaygass numero noll“ mitgesummt … vielleicht macht mal einer eine brasilianische Variante?! 😉

K: Wie war es denn bei euch?
Gab es dieses Jahr Glühwein statt Kölsch? Wurden die bösen, bösen Heizpilze doch wieder ausgepackt? Hat man wirklich das Rauchverbot gelockert? Wie lief das denn mit den dicken Klamotten in den Kneipen, bzw. von -5°C bis um die 30°C??? Das stell ich mir wirklich schwierig vor. Und was hattet ihr an? Bin sehr neugierig und hatte am Donnerstag ganz schlimm Heimweh nach Köln – da ist nämlich der Karneval immer noch am schönsten !!! 🙂 pe

6 Gedanken zu „CARNAVAL

  • 20. Februar 2010 um 14:47
    Permalink

    hier war es toll wie immer….. alles andere wäre gelogen. Aber es war das erste Mal dass ich im Ski Anzug am Zug war 🙂

    Dafü habe ich mir des Öfteren von meiner besseren Hälfte angehört, dass er viel lieber mal Karneval in Brasilien mit viel nackter Haut feiern möchte 🙂

  • 21. Februar 2010 um 13:46
    Permalink

    hey moni, dann zeig deinem männe mal die galerie aus dem sambodromo … vielleicht seid ihr dann im nächsten jahr hier?! 🙂

  • 22. Februar 2010 um 5:58
    Permalink

    Tja, isch mösch ze Foos noh Kölle jonn… wir sind quasi spontan met Früngde zu Fuß von Sinzenich nach Zülpich gewandert – bei etwa 0 Grad. Da haben wir den „Zoch“ geguckt und viel Spaß gehabt. Dank reichlich Glühwein und Hochprozentigem wurde uns nicht kalt. Mr hann ons wärmjeschunkelt. Nach dem Zoch simmer ze Foos wedde zeröck noh Sinzenisch. Danach – etwas unüblich – den Grill angemacht und lecka Wööschje jejrillt un datt janze mit Kölsch bejosse.

    Mr hotte vill Spaß.

    Alaaf noh Sao Paulo
    Thorsten

  • 22. Februar 2010 um 15:07
    Permalink

    liebe peti,
    dein bericht über den *carnaval* ist toll – besonders die fotos.
    wie du von anne schon hörtest, habens wirs hier mächtig krachen lassen. anne zweimal mehr wie ich!
    vielen dank für die lieben grüsse über unsere süsse.
    ganz viele küsse und beste wünsche,
    maschi

  • 10. März 2010 um 12:09
    Permalink

    Das Huhn

    Frage: WARUM ÜBERQUERTE DAS HUHN DIE STRASSE

    KINDERGÄRTNERIN:
    Um auf die andere Straßenseite zu kommen.

    PLATO:
    Für ein bedeutenderes Gut.

    ARISTOTELES:
    Es ist die Natur von Hühnern, Straßen zu
    überqueren.

    KARL MARX:
    Es war historisch unvermeidlich.

    TIMOTHY LEARY:
    Weil das der einzige Ausflug war, den das
    Establishment dem Huhn zugestehen wollte.

    SADDAM HUSSEIN:
    Dies war ein unprovozierter Akt der
    Rebellion und wir hatten jedes Recht,
    50 Tonnen Nervengas auf
    dieses Huhn zu feuern.

    RONALD REAGAN:
    Hab ich vergessen.

    CAPTAIN JAMES T. KIRK:
    Um dahin zu gehen,
    wo noch kein Huhn vorher war.

    HIPPOKRATES:
    Wegen eines Überschusses an Trägheit in
    ihrer Bauchspeicheldrüse.

    MARTIN LUTHER KING, JR.:
    Ich sehe eine Welt, in der alle Hühner frei
    sein werden, Straßen zu überqueren, ohne daß
    ihre Motive in Frage gestellt werden.

    MOSES:
    Und Gott kam vom Himmel herunter, und Er
    sprach zu dem Huhn
    „Du sollst die Straße überqueren“.
    Und das Huhn überquerte die
    Straße, und es gab großes Frohlocken.

    RICHARD M. NIXON:
    Das Huhn hat die Straße nicht überquert. Ich
    wiederhole, das Huhn hat die Straße NICHT
    überquert.

    MACHIAVELLI:
    Das Entscheidende ist, daß das Huhn die
    Straße überquert hat. Wer interessiert sich
    für den Grund? Die Überquerung
    der Straße rechtfertigt jegliche möglichen
    Motive.

    FREUD:
    Die Tatsache, daß Sie sich überhaupt mit der
    Frage beschäftigen, daß das Huhn die Straße
    überquerte, offenbart Ihre unterschwellige
    sexuelle Unsicherheit.

    OLIVER STONE:
    Die Frage ist nicht „Warum überquerte
    das Huhn die Straße“, sondern „Wer
    überquerte die Straße zur gleichen Zeit, den
    wir in unserer Hast übersehen haben, während
    wir das Huhn beobachteten“.

    DARWIN:
    Hühner wurden über eine große Zeitspanne von
    der Natur in der Art ausgewählt, daß sie
    jetzt genetisch bereit sind, Straßen zu
    überqueren.

    EINSTEIN:
    Ob das Huhn die Straße überquert hat oder
    die Straße sich unter dem Huhn bewegte,
    hängt von Ihrem Referenzrahmen ab.

    BUDDHA:
    Mit dieser Frage verleugnest Du Deine eigene
    Hühnernatur.

    (RALPH WALDO) EMERSON:
    Das Huhn überquerte die Straße nicht … es
    transzendierte sie.

    ERNEST HEMIGWAY:
    Um zu sterben. Im Regen.

    CLINTON:
    Ich war zu keiner Zeit mit diesem Huhn
    allein.

    EDMUND STOIBER
    ähh, weil ich in 10 Minuten..ähh, quasi in
    den Hühnerstall, ähh einsteige und in dem
    Moment das Huhn…ähh…über die
    Straße…ähh… 10 Minuten! Das Huhn
    ist nach der Überquerung ähhh…quasi
    ein Problemhuhn…ähhh

    BARACK OBAMA:
    Yes, weil das Huhn es kann !

    ATTILA:
    Mir egal… Hauptsache ich bin Huhnenkönig!

    URI GELLER:
    Achad… Staim… Arschloch

    GEORGE W. BUSH:
    Weil CIA, NSA und ich wissen, das dieses
    Huhn auf der anderen Straßenseite
    Massenvernichtungswaffen
    versteckt hat. Gott hat mir gesagt, das ich
    es vernichten muss.

    HELMUT KOHL:
    Isch waiß es…aber isch saks net!

    BODO:
    So ist es wie mit dem Karneval Köln oder Rio???

    Liebe Grüße aus Siegburg

    Bodo 😉

  • 10. März 2010 um 20:58
    Permalink

    Hi Ihr zwei,
    Karneval in Kölle war – wie immer – gigantisch.
    Ich habe leider vergessen, welches Liedgut als neu dieses Jahr durchgegangen ist.
    Nach Kräften habe ich mich bemüht mitzukrakeelen.
    Die brasilianische Variante von der Kaygass Nr Null kann ich leider nicht liefern.
    Dafür gibt es Fotos von mir in unverwechselbarem Zwirn.
    Kann die gern mailen…nur wohin?
    Das mit dem RAUCHVERBOT ist ein nerviges Thema…
    die Kölner haben wirklich nen Vollschatten…einige garantiert auf Lunge und Hirn.
    Statt das Rauchen kategorisch zu verbieten, gibt es den Eiertanz, den die Behörden noch nicht einmal kontrollieren…so durfte überall gequarzt werden, als gäbe es kein Morgen.
    Verändert hat sich an dieser Wildwestmanier übrigens nischt.
    Feuer frei…ob Du rauchst oder nicht.
    Was macht das Leben außerhalb knackiger und rhythmisch bewegender Karnevalsärsche im sommerlichen Brasil?
    LGr aus der Heimat
    Pat

Kommentare sind geschlossen.